Siegerentwürfe
Siegerentwürfe
– 1. Stufe „Städtebau“ –
1. Platz
Studio Vlay Streeruwitz, Wien
Mit dem Ziel, einen großen zusammenhängenden Freiraum in der Achse der Palmstraße anzubieten, werden die Bauvolumen aus der Mitte zu den Rändern hin verschoben. Dabei schlagen die Architekten für den westlichen und den östlichen Rand zwei unterschiedliche Typologien vor, die Effizienz, Flexibilität und eine hohe Wohnqualität versprechen. Bei den sogenannten Kettenhäusern auf der Ostseite verbinden laubengangähnliche Stege drei bis vier Bauvolumen. Für die Vertikalerschließung reichen zwei Aufzüge und zwei Treppenhäuser für die ganze Kette. In den Kopfbauten erschließen die Stege Punktbauten mit drei Wohnungen oder eine Großwohnung, in den mittleren Gebäuden sind Kleinwohnungen oder experimentelle Wohntypologien möglich, die entweder an einem Mittelgang oder einer vorgesetzten Laube liegen. In den Erdgeschossen befinden sich gemeinschaftliche Räume, die Kita, Ateliers und gegen Nordosten vom Park abgewandt weitere Kleinwohnungen. Den westlichen Rand entlang der Tobias-Mayer-Straße besetzen vier winkelförmige Volumen. Entlang der Straße sind die Gebäude vier- bis fünfgeschossig, zum Park wachsen sie – abgerückt von der Straße und orientiert zum weiten Innenraum – auf acht Geschosse heran. Circa 50 ganz unterschiedliche Wohnungen pro Winkel benötigen im Erdgeschoss so viel Erschließungs-, Fahrrad- und weitere Abstellfläche, dass auf Erdgeschosswohnungen am öffentlichen Hof verzichtet werden kann und ein nobles und attraktives Foyer entsteht.
Mit dem Ziel, einen großen zusammenhängenden Freiraum in der Achse der Palmstraße anzubieten, werden die Bauvolumen aus der Mitte zu den Rändern hin verschoben. Dabei schlagen die Architekten für den westlichen und den östlichen Rand zwei unterschiedliche Typologien vor, die Effizienz, Flexibilität und eine hohe Wohnqualität versprechen. Bei den sogenannten Kettenhäusern auf der Ostseite verbinden laubengangähnliche Stege drei bis vier Bauvolumen. Für die Vertikalerschließung reichen zwei Aufzüge und zwei Treppenhäuser für die ganze Kette. In den Kopfbauten erschließen die Stege Punktbauten mit drei Wohnungen oder eine Großwohnung, in den mittleren Gebäuden sind Kleinwohnungen oder experimentelle Wohntypologien möglich, die entweder an einem Mittelgang oder einer vorgesetzten Laube liegen. In den Erdgeschossen befinden sich gemeinschaftliche Räume, die Kita, Ateliers und gegen Nordosten vom Park abgewandt weitere Kleinwohnungen. Den westlichen Rand entlang der Tobias-Mayer-Straße besetzen vier winkelförmige Volumen. Entlang der Straße sind die Gebäude vier- bis fünfgeschossig, zum Park wachsen sie – abgerückt von der Straße und orientiert zum weiten Innenraum – auf acht Geschosse heran. Circa 50 ganz unterschiedliche Wohnungen pro Winkel benötigen im Erdgeschoss so viel Erschließungs-, Fahrrad- und weitere Abstellfläche, dass auf Erdgeschosswohnungen am öffentlichen Hof verzichtet werden kann und ein nobles und attraktives Foyer entsteht.
3. Plätze
LEHENdrei
Mit einem konsequent gestalteten „Leitersystem“ sollen gemischt nutzbare Straßenräume und Plätze geschaffen werden. Dabei ist die Ausbildung einer Sichtachse zur Kirche St. Bernhardt sehr wichtig. Der Entwurf bekennt sich mit der hohen städtebaulichen Dichte zu einer Stadt der kurzen Wege mit Wohnhöfen und öffentlichen Räumen. Zur Fassung der drei neuen Wohnhöfe sind jeweils zwei bis zu fünfgeschossige L-förmige Gebäude vorgesehen. Die vorgeschlagene Lösung für den Kirchplatz schafft einen attraktiven Eingang ins Quartier. Besondere Anerkennung verdient die Idee des Quartiersplatzes mit Gemeinschaftsgarten. Die Haupterschließung des Quartiers über die Tobias-Meyer-Straße und vier Stichstraßen ist im Grundsatz schlüssig.
Mit einem konsequent gestalteten „Leitersystem“ sollen gemischt nutzbare Straßenräume und Plätze geschaffen werden. Dabei ist die Ausbildung einer Sichtachse zur Kirche St. Bernhardt sehr wichtig. Der Entwurf bekennt sich mit der hohen städtebaulichen Dichte zu einer Stadt der kurzen Wege mit Wohnhöfen und öffentlichen Räumen. Zur Fassung der drei neuen Wohnhöfe sind jeweils zwei bis zu fünfgeschossige L-förmige Gebäude vorgesehen. Die vorgeschlagene Lösung für den Kirchplatz schafft einen attraktiven Eingang ins Quartier. Besondere Anerkennung verdient die Idee des Quartiersplatzes mit Gemeinschaftsgarten. Die Haupterschließung des Quartiers über die Tobias-Meyer-Straße und vier Stichstraßen ist im Grundsatz schlüssig.
Wittfoht Architekten, Stuttgart mit Schreiberplan GmbH, Stuttgart
Grundidee des Entwurfs ist die Ausbildung eines sensibel in die Umgebung integrierten Quartiers mit differenzierten baulichen Setzungen und Identität stiftenden Freiraumqualitäten. Die Raumbildung ist kleinteilig und verspricht ein vielfältig nutzbares Wohnumfeld für unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen. Rückgrat des öffentlichen Raums ist die zur Spielstraße umgebaute Palmstraße, eingebunden in eine räumliche Sequenz unterschiedlicher Nachbarschaftsplätze. Die Neubebauung bindet sich baulich und in Bezug auf die Silhouette sehr gut in die Umgebung ein. Es gibt ein Netz unterschiedlicher Freiräume mit jeweils spezifischen Qualitäten in der Abstufung zwischen privat und öffentlich. Der soziale Quartiersgedanke wird durch dieses Konzept der Freiräume getragen, es ergeben sich Aufenthalts- und Treffpunkte mit unterschiedlichen Nutzungsqualitäten und Charakteren sowohl im weitgehend autofreien Quartier als auch in den Übergängen zur Bestandsbebauung. Die bauliche Struktur baut auf der Idee des offenen Wohnhofs mit unterschiedlichen Gebäudetypologien auf, die ein ausdifferenziertes Wohnungsangebot für unterschiedliche Nutzungsbedürfnisse und – sich im Lebenszyklus verändernde – Lebensmodelle versprechen. Die vorgeschlagenen Grundrisse sind sehr qualitätvoll und zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten in den kompakten Gebäudekuben liegen.
Grundidee des Entwurfs ist die Ausbildung eines sensibel in die Umgebung integrierten Quartiers mit differenzierten baulichen Setzungen und Identität stiftenden Freiraumqualitäten. Die Raumbildung ist kleinteilig und verspricht ein vielfältig nutzbares Wohnumfeld für unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen. Rückgrat des öffentlichen Raums ist die zur Spielstraße umgebaute Palmstraße, eingebunden in eine räumliche Sequenz unterschiedlicher Nachbarschaftsplätze. Die Neubebauung bindet sich baulich und in Bezug auf die Silhouette sehr gut in die Umgebung ein. Es gibt ein Netz unterschiedlicher Freiräume mit jeweils spezifischen Qualitäten in der Abstufung zwischen privat und öffentlich. Der soziale Quartiersgedanke wird durch dieses Konzept der Freiräume getragen, es ergeben sich Aufenthalts- und Treffpunkte mit unterschiedlichen Nutzungsqualitäten und Charakteren sowohl im weitgehend autofreien Quartier als auch in den Übergängen zur Bestandsbebauung. Die bauliche Struktur baut auf der Idee des offenen Wohnhofs mit unterschiedlichen Gebäudetypologien auf, die ein ausdifferenziertes Wohnungsangebot für unterschiedliche Nutzungsbedürfnisse und – sich im Lebenszyklus verändernde – Lebensmodelle versprechen. Die vorgeschlagenen Grundrisse sind sehr qualitätvoll und zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten in den kompakten Gebäudekuben liegen.
– 2. Stufe „Hochbau“ –
Kettenhaus: Studio Vlay Streeruwitz, Wien mit Carla Lo Landschaftsarchitektur, Wien und Ingenieurbüro P. Jung GmbH, Hamburg
Das Kettenhaus, eines der Alleinstellungmerkmale des städtebaulichen Entwurfs von StudioVlayStreeruwitz, baute im 1. Teil des Verfahrens das Spannungsverhältnis zwischen innovativem Wohnungsbau und wohnungswirtschaftlicher Realisierbarkeit auf, das es nunmehr im 2. Teil des Verfahrens zu verifizieren gilt. Die Fragestellung, ob eine mäanderisierende Anordnung der 4 Baukörper an einem linearen Erschließungselement gebäudetypologisch zu guten Lösungen führt, wird souverän, innovativ und mit hoher Qualität beantwortet. Hervorzuheben sind die nördlichen Baukörper der IBA, die neue Wohnformen sehr gut und fantasievoll bespielen. Die Kombination von sozialer Gemeinschaft und individueller Privatheit scheint bestens gelungen. Auch die beiden südlichen Baukörper weisen eine hohe Wohnqualität auf. Lediglich die Lage der beiden Aufzüge sollte überprüft werden, da sie die Anbindung der kopfseitigen Wohnungen an die soziale Mitte erschweren. Die Erdgeschosszone wird vielfältig bespielt, bedarf allerdings der Konkretisierung in einem potenziellen Dialog mit der Stadtgesellschaft und den Nutzer*innen. Das Tiefgaragengeschoss zeigt sehr gute Möglichkeiten auf. Zum einen ist die Erschließung über die Tiefgarage des L-förmigen Gebäudes eine gute Option zur Minimierung der Verkehrsbauwerke im öffentlichen Raum und zum anderen gefallen erste Überlegungen zur Nachnutzung der Tiefgarage in postautomobilen Zeiten gut.
Der ökologisch wertvolle und konstruktiv durchdachte Holzbau überzeugt und scheint auch vor dem Hintergrund der differenzierten und konkretisierten Bauweise ökonomisch realisierbar zu sein. Der architektonische Ausdruck wirkt materialgerecht, differenziert und lebendig. Das Preisgericht diskutiert kontrovers, ob die farbig kontrastierende Grafik in gebaute architektonische Qualität umgesetzt werden kann. Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihre innovativen Gebäudetypologien, soziale Verantwortlichkeit und ökologisches Profil und könnte sowohl für den Ort in Wäldenbronn als auch die Internationale Bauausstellung 2027 gleichermaßen ein wertvoller Beitrag sein.
Das Kettenhaus, eines der Alleinstellungmerkmale des städtebaulichen Entwurfs von StudioVlayStreeruwitz, baute im 1. Teil des Verfahrens das Spannungsverhältnis zwischen innovativem Wohnungsbau und wohnungswirtschaftlicher Realisierbarkeit auf, das es nunmehr im 2. Teil des Verfahrens zu verifizieren gilt. Die Fragestellung, ob eine mäanderisierende Anordnung der 4 Baukörper an einem linearen Erschließungselement gebäudetypologisch zu guten Lösungen führt, wird souverän, innovativ und mit hoher Qualität beantwortet. Hervorzuheben sind die nördlichen Baukörper der IBA, die neue Wohnformen sehr gut und fantasievoll bespielen. Die Kombination von sozialer Gemeinschaft und individueller Privatheit scheint bestens gelungen. Auch die beiden südlichen Baukörper weisen eine hohe Wohnqualität auf. Lediglich die Lage der beiden Aufzüge sollte überprüft werden, da sie die Anbindung der kopfseitigen Wohnungen an die soziale Mitte erschweren. Die Erdgeschosszone wird vielfältig bespielt, bedarf allerdings der Konkretisierung in einem potenziellen Dialog mit der Stadtgesellschaft und den Nutzer*innen. Das Tiefgaragengeschoss zeigt sehr gute Möglichkeiten auf. Zum einen ist die Erschließung über die Tiefgarage des L-förmigen Gebäudes eine gute Option zur Minimierung der Verkehrsbauwerke im öffentlichen Raum und zum anderen gefallen erste Überlegungen zur Nachnutzung der Tiefgarage in postautomobilen Zeiten gut.
Der ökologisch wertvolle und konstruktiv durchdachte Holzbau überzeugt und scheint auch vor dem Hintergrund der differenzierten und konkretisierten Bauweise ökonomisch realisierbar zu sein. Der architektonische Ausdruck wirkt materialgerecht, differenziert und lebendig. Das Preisgericht diskutiert kontrovers, ob die farbig kontrastierende Grafik in gebaute architektonische Qualität umgesetzt werden kann. Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihre innovativen Gebäudetypologien, soziale Verantwortlichkeit und ökologisches Profil und könnte sowohl für den Ort in Wäldenbronn als auch die Internationale Bauausstellung 2027 gleichermaßen ein wertvoller Beitrag sein.
L-Gebäude: Wittfoht Architekten, Stuttgart mit Schreiberplan GmbH, Stuttgart
Ein großzügiges von der Hof- und Außenseite zugängliches Foyer erschließt die beiden Treppenhäuser und die Infrastruktur- und Gewerberäume im Erdgeschoß. Die Anordnung von Abstellräumen spart zwar unterirdisches Volumen, wird aber der attraktiven Lage nicht gerecht. Hier sollten weitere Gewerberäume – allenfalls auch Wohnateliers angeordnet werden. Die beiden Treppenhäuser liegen am Innenwinkel des Gebäudes und sind natürlich belichtet. Sowohl im Erdgeschoss wie auch in den Obergeschossen sind zusätzliche Brandabschlüsse erforderlich. Diese können allerdings einfach ergänzt werden. Die Treppenhäuser erschließen über gut proportionierte und helle Vorzonen im nordwestlichen fünf und im südöstlichen Flügel drei Wohnungen pro Geschoss. Die Wohnungen haben durchwegs hohe Qualität und entsprechen dem geforderten Mix. Fast alle Wohnungen orientieren sich auf zwei Seiten. Loggien liegen gut bei den Wohn- und Essbereichen und belichten auch die teilweise im Innern des Grundrisses liegenden Küchen. Die Loggien kragen leicht über die Fassaden aus und verbessern den Panoramablick über die bewegte Esslinger Landschaft. Beim Übergang vom fünfgeschossigen zum siebengeschossigen Gebäudeteil ist für die Hausgemeinschaft, an einem Gästeappartement vorbei, ein Zugang auf die Dachterrasse vorgesehen. Auf dem höheren Gebäude produziert Fotovoltaik über einer Begrünung Strom.
Das Erdgeschoss ist massiv, die Obergeschosse sind in Holzhybridbauweise konstruiert. Die Holzfassade ist Anlass für eine Gliederung mit horizontalen Lisenen zwischen denen geschosshohe Fenster mit textilem Sonnenschutz liegen. Diese Gestaltung ist konstruktiv sinnvoll und sie gliedert das große Volumen in die grüne Parklandschaft und das Siedlungsgefüge auf dem Hohenkreuz ein. Insgesamt präsentieren die Verfassenden einen auf allen Ebenen mit hohen Qualitäten durchgearbeiteten Entwurf, der die gestellten Anforderungen weitgehend erfüllt und eine erfolgreiche Realisierung verspricht.
Ein großzügiges von der Hof- und Außenseite zugängliches Foyer erschließt die beiden Treppenhäuser und die Infrastruktur- und Gewerberäume im Erdgeschoß. Die Anordnung von Abstellräumen spart zwar unterirdisches Volumen, wird aber der attraktiven Lage nicht gerecht. Hier sollten weitere Gewerberäume – allenfalls auch Wohnateliers angeordnet werden. Die beiden Treppenhäuser liegen am Innenwinkel des Gebäudes und sind natürlich belichtet. Sowohl im Erdgeschoss wie auch in den Obergeschossen sind zusätzliche Brandabschlüsse erforderlich. Diese können allerdings einfach ergänzt werden. Die Treppenhäuser erschließen über gut proportionierte und helle Vorzonen im nordwestlichen fünf und im südöstlichen Flügel drei Wohnungen pro Geschoss. Die Wohnungen haben durchwegs hohe Qualität und entsprechen dem geforderten Mix. Fast alle Wohnungen orientieren sich auf zwei Seiten. Loggien liegen gut bei den Wohn- und Essbereichen und belichten auch die teilweise im Innern des Grundrisses liegenden Küchen. Die Loggien kragen leicht über die Fassaden aus und verbessern den Panoramablick über die bewegte Esslinger Landschaft. Beim Übergang vom fünfgeschossigen zum siebengeschossigen Gebäudeteil ist für die Hausgemeinschaft, an einem Gästeappartement vorbei, ein Zugang auf die Dachterrasse vorgesehen. Auf dem höheren Gebäude produziert Fotovoltaik über einer Begrünung Strom.
Das Erdgeschoss ist massiv, die Obergeschosse sind in Holzhybridbauweise konstruiert. Die Holzfassade ist Anlass für eine Gliederung mit horizontalen Lisenen zwischen denen geschosshohe Fenster mit textilem Sonnenschutz liegen. Diese Gestaltung ist konstruktiv sinnvoll und sie gliedert das große Volumen in die grüne Parklandschaft und das Siedlungsgefüge auf dem Hohenkreuz ein. Insgesamt präsentieren die Verfassenden einen auf allen Ebenen mit hohen Qualitäten durchgearbeiteten Entwurf, der die gestellten Anforderungen weitgehend erfüllt und eine erfolgreiche Realisierung verspricht.
– 1. Stufe „Städtebau“ –
1. Platz
Studio Vlay Streeruwitz, Wien
Mit dem Ziel, einen großen zusammenhängenden Freiraum in der Achse der Palmstraße anzubieten, werden die Bauvolumen aus der Mitte zu den Rändern hin verschoben. Dabei schlagen die Architekten für den westlichen und den östlichen Rand zwei unterschiedliche Typologien vor, die Effizienz, Flexibilität und eine hohe Wohnqualität versprechen. Bei den sogenannten Kettenhäusern auf der Ostseite verbinden laubengangähnliche Stege drei bis vier Bauvolumen. Für die Vertikalerschließung reichen zwei Aufzüge und zwei Treppenhäuser für die ganze Kette. In den Kopfbauten erschließen die Stege Punktbauten mit drei Wohnungen oder eine Großwohnung, in den mittleren Gebäuden sind Kleinwohnungen oder experimentelle Wohntypologien möglich, die entweder an einem Mittelgang oder einer vorgesetzten Laube liegen. In den Erdgeschossen befinden sich gemeinschaftliche Räume, die Kita, Ateliers und gegen Nordosten vom Park abgewandt weitere Kleinwohnungen. Den westlichen Rand entlang der Tobias-Mayer-Straße besetzen vier winkelförmige Volumen. Entlang der Straße sind die Gebäude vier- bis fünfgeschossig, zum Park wachsen sie – abgerückt von der Straße und orientiert zum weiten Innenraum – auf acht Geschosse heran. Circa 50 ganz unterschiedliche Wohnungen pro Winkel benötigen im Erdgeschoss so viel Erschließungs-, Fahrrad- und weitere Abstellfläche, dass auf Erdgeschosswohnungen am öffentlichen Hof verzichtet werden kann und ein nobles und attraktives Foyer entsteht.
Mit dem Ziel, einen großen zusammenhängenden Freiraum in der Achse der Palmstraße anzubieten, werden die Bauvolumen aus der Mitte zu den Rändern hin verschoben. Dabei schlagen die Architekten für den westlichen und den östlichen Rand zwei unterschiedliche Typologien vor, die Effizienz, Flexibilität und eine hohe Wohnqualität versprechen. Bei den sogenannten Kettenhäusern auf der Ostseite verbinden laubengangähnliche Stege drei bis vier Bauvolumen. Für die Vertikalerschließung reichen zwei Aufzüge und zwei Treppenhäuser für die ganze Kette. In den Kopfbauten erschließen die Stege Punktbauten mit drei Wohnungen oder eine Großwohnung, in den mittleren Gebäuden sind Kleinwohnungen oder experimentelle Wohntypologien möglich, die entweder an einem Mittelgang oder einer vorgesetzten Laube liegen. In den Erdgeschossen befinden sich gemeinschaftliche Räume, die Kita, Ateliers und gegen Nordosten vom Park abgewandt weitere Kleinwohnungen. Den westlichen Rand entlang der Tobias-Mayer-Straße besetzen vier winkelförmige Volumen. Entlang der Straße sind die Gebäude vier- bis fünfgeschossig, zum Park wachsen sie – abgerückt von der Straße und orientiert zum weiten Innenraum – auf acht Geschosse heran. Circa 50 ganz unterschiedliche Wohnungen pro Winkel benötigen im Erdgeschoss so viel Erschließungs-, Fahrrad- und weitere Abstellfläche, dass auf Erdgeschosswohnungen am öffentlichen Hof verzichtet werden kann und ein nobles und attraktives Foyer entsteht.
3. Plätze
LEHENdrei
Mit einem konsequent gestalteten „Leitersystem“ sollen gemischt nutzbare Straßenräume und Plätze geschaffen werden. Dabei ist die Ausbildung einer Sichtachse zur Kirche St. Bernhardt sehr wichtig. Der Entwurf bekennt sich mit der hohen städtebaulichen Dichte zu einer Stadt der kurzen Wege mit Wohnhöfen und öffentlichen Räumen. Zur Fassung der drei neuen Wohnhöfe sind jeweils zwei bis zu fünfgeschossige L-förmige Gebäude vorgesehen. Die vorgeschlagene Lösung für den Kirchplatz schafft einen attraktiven Eingang ins Quartier. Besondere Anerkennung verdient die Idee des Quartiersplatzes mit Gemeinschaftsgarten. Die Haupterschließung des Quartiers über die Tobias-Meyer-Straße und vier Stichstraßen ist im Grundsatz schlüssig.
Mit einem konsequent gestalteten „Leitersystem“ sollen gemischt nutzbare Straßenräume und Plätze geschaffen werden. Dabei ist die Ausbildung einer Sichtachse zur Kirche St. Bernhardt sehr wichtig. Der Entwurf bekennt sich mit der hohen städtebaulichen Dichte zu einer Stadt der kurzen Wege mit Wohnhöfen und öffentlichen Räumen. Zur Fassung der drei neuen Wohnhöfe sind jeweils zwei bis zu fünfgeschossige L-förmige Gebäude vorgesehen. Die vorgeschlagene Lösung für den Kirchplatz schafft einen attraktiven Eingang ins Quartier. Besondere Anerkennung verdient die Idee des Quartiersplatzes mit Gemeinschaftsgarten. Die Haupterschließung des Quartiers über die Tobias-Meyer-Straße und vier Stichstraßen ist im Grundsatz schlüssig.
Wittfoht Architekten, Stuttgart mit Schreiberplan GmbH, Stuttgart
Grundidee des Entwurfs ist die Ausbildung eines sensibel in die Umgebung integrierten Quartiers mit differenzierten baulichen Setzungen und Identität stiftenden Freiraumqualitäten. Die Raumbildung ist kleinteilig und verspricht ein vielfältig nutzbares Wohnumfeld für unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen. Rückgrat des öffentlichen Raums ist die zur Spielstraße umgebaute Palmstraße, eingebunden in eine räumliche Sequenz unterschiedlicher Nachbarschaftsplätze. Die Neubebauung bindet sich baulich und in Bezug auf die Silhouette sehr gut in die Umgebung ein. Es gibt ein Netz unterschiedlicher Freiräume mit jeweils spezifischen Qualitäten in der Abstufung zwischen privat und öffentlich. Der soziale Quartiersgedanke wird durch dieses Konzept der Freiräume getragen, es ergeben sich Aufenthalts- und Treffpunkte mit unterschiedlichen Nutzungsqualitäten und Charakteren sowohl im weitgehend autofreien Quartier als auch in den Übergängen zur Bestandsbebauung. Die bauliche Struktur baut auf der Idee des offenen Wohnhofs mit unterschiedlichen Gebäudetypologien auf, die ein ausdifferenziertes Wohnungsangebot für unterschiedliche Nutzungsbedürfnisse und – sich im Lebenszyklus verändernde – Lebensmodelle versprechen. Die vorgeschlagenen Grundrisse sind sehr qualitätvoll und zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten in den kompakten Gebäudekuben liegen.
Grundidee des Entwurfs ist die Ausbildung eines sensibel in die Umgebung integrierten Quartiers mit differenzierten baulichen Setzungen und Identität stiftenden Freiraumqualitäten. Die Raumbildung ist kleinteilig und verspricht ein vielfältig nutzbares Wohnumfeld für unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen. Rückgrat des öffentlichen Raums ist die zur Spielstraße umgebaute Palmstraße, eingebunden in eine räumliche Sequenz unterschiedlicher Nachbarschaftsplätze. Die Neubebauung bindet sich baulich und in Bezug auf die Silhouette sehr gut in die Umgebung ein. Es gibt ein Netz unterschiedlicher Freiräume mit jeweils spezifischen Qualitäten in der Abstufung zwischen privat und öffentlich. Der soziale Quartiersgedanke wird durch dieses Konzept der Freiräume getragen, es ergeben sich Aufenthalts- und Treffpunkte mit unterschiedlichen Nutzungsqualitäten und Charakteren sowohl im weitgehend autofreien Quartier als auch in den Übergängen zur Bestandsbebauung. Die bauliche Struktur baut auf der Idee des offenen Wohnhofs mit unterschiedlichen Gebäudetypologien auf, die ein ausdifferenziertes Wohnungsangebot für unterschiedliche Nutzungsbedürfnisse und – sich im Lebenszyklus verändernde – Lebensmodelle versprechen. Die vorgeschlagenen Grundrisse sind sehr qualitätvoll und zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten in den kompakten Gebäudekuben liegen.
– 2. Stufe „Hochbau“ –
Kettenhaus: Studio Vlay Streeruwitz, Wien mit Carla Lo Landschaftsarchitektur, Wien und Ingenieurbüro P. Jung GmbH, Hamburg
Das Kettenhaus, eines der Alleinstellungmerkmale des städtebaulichen Entwurfs von StudioVlayStreeruwitz, baute im 1. Teil des Verfahrens das Spannungsverhältnis zwischen innovativem Wohnungsbau und wohnungswirtschaftlicher Realisierbarkeit auf, das es nunmehr im 2. Teil des Verfahrens zu verifizieren gilt. Die Fragestellung, ob eine mäanderisierende Anordnung der 4 Baukörper an einem linearen Erschließungselement gebäudetypologisch zu guten Lösungen führt, wird souverän, innovativ und mit hoher Qualität beantwortet. Hervorzuheben sind die nördlichen Baukörper der IBA, die neue Wohnformen sehr gut und fantasievoll bespielen. Die Kombination von sozialer Gemeinschaft und individueller Privatheit scheint bestens gelungen. Auch die beiden südlichen Baukörper weisen eine hohe Wohnqualität auf. Lediglich die Lage der beiden Aufzüge sollte überprüft werden, da sie die Anbindung der kopfseitigen Wohnungen an die soziale Mitte erschweren. Die Erdgeschosszone wird vielfältig bespielt, bedarf allerdings der Konkretisierung in einem potenziellen Dialog mit der Stadtgesellschaft und den Nutzer*innen. Das Tiefgaragengeschoss zeigt sehr gute Möglichkeiten auf. Zum einen ist die Erschließung über die Tiefgarage des L-förmigen Gebäudes eine gute Option zur Minimierung der Verkehrsbauwerke im öffentlichen Raum und zum anderen gefallen erste Überlegungen zur Nachnutzung der Tiefgarage in postautomobilen Zeiten gut.
Der ökologisch wertvolle und konstruktiv durchdachte Holzbau überzeugt und scheint auch vor dem Hintergrund der differenzierten und konkretisierten Bauweise ökonomisch realisierbar zu sein. Der architektonische Ausdruck wirkt materialgerecht, differenziert und lebendig. Das Preisgericht diskutiert kontrovers, ob die farbig kontrastierende Grafik in gebaute architektonische Qualität umgesetzt werden kann. Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihre innovativen Gebäudetypologien, soziale Verantwortlichkeit und ökologisches Profil und könnte sowohl für den Ort in Wäldenbronn als auch die Internationale Bauausstellung 2027 gleichermaßen ein wertvoller Beitrag sein.
Das Kettenhaus, eines der Alleinstellungmerkmale des städtebaulichen Entwurfs von StudioVlayStreeruwitz, baute im 1. Teil des Verfahrens das Spannungsverhältnis zwischen innovativem Wohnungsbau und wohnungswirtschaftlicher Realisierbarkeit auf, das es nunmehr im 2. Teil des Verfahrens zu verifizieren gilt. Die Fragestellung, ob eine mäanderisierende Anordnung der 4 Baukörper an einem linearen Erschließungselement gebäudetypologisch zu guten Lösungen führt, wird souverän, innovativ und mit hoher Qualität beantwortet. Hervorzuheben sind die nördlichen Baukörper der IBA, die neue Wohnformen sehr gut und fantasievoll bespielen. Die Kombination von sozialer Gemeinschaft und individueller Privatheit scheint bestens gelungen. Auch die beiden südlichen Baukörper weisen eine hohe Wohnqualität auf. Lediglich die Lage der beiden Aufzüge sollte überprüft werden, da sie die Anbindung der kopfseitigen Wohnungen an die soziale Mitte erschweren. Die Erdgeschosszone wird vielfältig bespielt, bedarf allerdings der Konkretisierung in einem potenziellen Dialog mit der Stadtgesellschaft und den Nutzer*innen. Das Tiefgaragengeschoss zeigt sehr gute Möglichkeiten auf. Zum einen ist die Erschließung über die Tiefgarage des L-förmigen Gebäudes eine gute Option zur Minimierung der Verkehrsbauwerke im öffentlichen Raum und zum anderen gefallen erste Überlegungen zur Nachnutzung der Tiefgarage in postautomobilen Zeiten gut.
Der ökologisch wertvolle und konstruktiv durchdachte Holzbau überzeugt und scheint auch vor dem Hintergrund der differenzierten und konkretisierten Bauweise ökonomisch realisierbar zu sein. Der architektonische Ausdruck wirkt materialgerecht, differenziert und lebendig. Das Preisgericht diskutiert kontrovers, ob die farbig kontrastierende Grafik in gebaute architektonische Qualität umgesetzt werden kann. Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihre innovativen Gebäudetypologien, soziale Verantwortlichkeit und ökologisches Profil und könnte sowohl für den Ort in Wäldenbronn als auch die Internationale Bauausstellung 2027 gleichermaßen ein wertvoller Beitrag sein.
L-Gebäude: Wittfoht Architekten, Stuttgart mit Schreiberplan GmbH, Stuttgart
Ein großzügiges von der Hof- und Außenseite zugängliches Foyer erschließt die beiden Treppenhäuser und die Infrastruktur- und Gewerberäume im Erdgeschoß. Die Anordnung von Abstellräumen spart zwar unterirdisches Volumen, wird aber der attraktiven Lage nicht gerecht. Hier sollten weitere Gewerberäume – allenfalls auch Wohnateliers angeordnet werden. Die beiden Treppenhäuser liegen am Innenwinkel des Gebäudes und sind natürlich belichtet. Sowohl im Erdgeschoss wie auch in den Obergeschossen sind zusätzliche Brandabschlüsse erforderlich. Diese können allerdings einfach ergänzt werden. Die Treppenhäuser erschließen über gut proportionierte und helle Vorzonen im nordwestlichen fünf und im südöstlichen Flügel drei Wohnungen pro Geschoss. Die Wohnungen haben durchwegs hohe Qualität und entsprechen dem geforderten Mix. Fast alle Wohnungen orientieren sich auf zwei Seiten. Loggien liegen gut bei den Wohn- und Essbereichen und belichten auch die teilweise im Innern des Grundrisses liegenden Küchen. Die Loggien kragen leicht über die Fassaden aus und verbessern den Panoramablick über die bewegte Esslinger Landschaft. Beim Übergang vom fünfgeschossigen zum siebengeschossigen Gebäudeteil ist für die Hausgemeinschaft, an einem Gästeappartement vorbei, ein Zugang auf die Dachterrasse vorgesehen. Auf dem höheren Gebäude produziert Fotovoltaik über einer Begrünung Strom.
Das Erdgeschoss ist massiv, die Obergeschosse sind in Holzhybridbauweise konstruiert. Die Holzfassade ist Anlass für eine Gliederung mit horizontalen Lisenen zwischen denen geschosshohe Fenster mit textilem Sonnenschutz liegen. Diese Gestaltung ist konstruktiv sinnvoll und sie gliedert das große Volumen in die grüne Parklandschaft und das Siedlungsgefüge auf dem Hohenkreuz ein. Insgesamt präsentieren die Verfassenden einen auf allen Ebenen mit hohen Qualitäten durchgearbeiteten Entwurf, der die gestellten Anforderungen weitgehend erfüllt und eine erfolgreiche Realisierung verspricht.
Ein großzügiges von der Hof- und Außenseite zugängliches Foyer erschließt die beiden Treppenhäuser und die Infrastruktur- und Gewerberäume im Erdgeschoß. Die Anordnung von Abstellräumen spart zwar unterirdisches Volumen, wird aber der attraktiven Lage nicht gerecht. Hier sollten weitere Gewerberäume – allenfalls auch Wohnateliers angeordnet werden. Die beiden Treppenhäuser liegen am Innenwinkel des Gebäudes und sind natürlich belichtet. Sowohl im Erdgeschoss wie auch in den Obergeschossen sind zusätzliche Brandabschlüsse erforderlich. Diese können allerdings einfach ergänzt werden. Die Treppenhäuser erschließen über gut proportionierte und helle Vorzonen im nordwestlichen fünf und im südöstlichen Flügel drei Wohnungen pro Geschoss. Die Wohnungen haben durchwegs hohe Qualität und entsprechen dem geforderten Mix. Fast alle Wohnungen orientieren sich auf zwei Seiten. Loggien liegen gut bei den Wohn- und Essbereichen und belichten auch die teilweise im Innern des Grundrisses liegenden Küchen. Die Loggien kragen leicht über die Fassaden aus und verbessern den Panoramablick über die bewegte Esslinger Landschaft. Beim Übergang vom fünfgeschossigen zum siebengeschossigen Gebäudeteil ist für die Hausgemeinschaft, an einem Gästeappartement vorbei, ein Zugang auf die Dachterrasse vorgesehen. Auf dem höheren Gebäude produziert Fotovoltaik über einer Begrünung Strom.
Das Erdgeschoss ist massiv, die Obergeschosse sind in Holzhybridbauweise konstruiert. Die Holzfassade ist Anlass für eine Gliederung mit horizontalen Lisenen zwischen denen geschosshohe Fenster mit textilem Sonnenschutz liegen. Diese Gestaltung ist konstruktiv sinnvoll und sie gliedert das große Volumen in die grüne Parklandschaft und das Siedlungsgefüge auf dem Hohenkreuz ein. Insgesamt präsentieren die Verfassenden einen auf allen Ebenen mit hohen Qualitäten durchgearbeiteten Entwurf, der die gestellten Anforderungen weitgehend erfüllt und eine erfolgreiche Realisierung verspricht.